Freitag, 15. September 2017

Heldenpost

In den letzten 3 Wochen ist mein Rheuma mit einer ziemlich deutlichen Ansage sehr aktiv.

Mit dem heutigen Post wollte ich mir so richtig den Frust und mein Selbstmitleid von der Seele schreiben. Doch als ich mein PC einschaltete und angefangen habe darüber Nachzudenke, wie ich wohl beginne, merkte ich ganz schnell wie meine heutigen Stimmung umschwenkt.

Ja mir tut alles Weh. Meine Schmerzscala liegt bei 8. Ich kann mich nur schwer Bewegen und muss immer wieder Pausen einlegen. Beim Baden gestern Abend brauchte ich zum ersten Mal Hilfe beim waschen. Aus der Wanne wäre ich alleine nie wieder heraus gekommen. Anziehen der Socken, in das Hosenbein steigen und das Haare kämmen unerreichbar für mich.


Doch ich bin Mutter und Mütter sind nun Mal nicht krank. Sie kämpfen. Sie stecken ein. Boxen zurück. Denn alles was uns wichtig ist ...sind unsere Kinder.


Also schreibe ich heute einfach Mal wer in meinem Leben meine Helden sind.

Mein Großer ist ein toller junger Halberwachsener. Er sieht Dinge die niemandem auffallen. Er ist fast 14 Jahre und beeindruckt mich oft. Seine lange Unsicherheit beginnt sich zu entwickeln und er wird zu einer Persönlichkeit. Ich freue mich schon auf den Mann der er einmal sein wird.
Ein kleiner Chaot, der wissen wird was er möchte und aus seinen Erfahrungen und seinem Herzen handelt. Das ist eine, wie ich finde zu selten eingesetzte Fähigkeit, auf die wir alle mehr bauen sollten.

Mein Schnurpsel ist immer gut gelaunt und ein Sonnenschein. Er sieht alles positiv. Packt immer an. Saugt jede Information in sich auf. Für seine Freunde und Familie würde er alles stehen und liegen lassen. Sein Plan im Leben steht schon für ihn fest. Seine Lebensfreude ist einfach ansteckend. Ich bin mir Sicher, dass er später fest im Leben steht. Ein wichtiger Mensch in vielen Verbindungen für andere sein wird.

Mein Mann ist nun schon viele Jahre an meiner Seite. Ich könnte mir nicht vorstellen mich auf jemand anderen so verlassen zu können, wie auf ihn. Er nimmt mit mir jeden Tag wie er kommt. Mimt mir den Clown nur um etwas lächeln in mein Gesicht zu zaubern. Gibt mir nicht das Gefühl meine Würde zu verlieren. Er erträgt meine Launen und Einfälle ohne sie zu bewerten. Was nicht heißt, dass er mir nicht ab und zu auch sagen muss, dass ich auf dem Holzweg bin. Dennoch habe ich nicht den Eindruck danach mein "Gesicht" verloren zu haben. Oder ich meine Zunge zügeln müsste.

Auch wenn sich vieles vielleicht sehr Klischeehaft liest, bin ich immer der Meinung, dass wir zu wenig dankbar sind. Daher nur daran denken was wir im Leben gerade nicht haben. Was andere haben. Was wir verpassen. Doch statt mich nun zu beschweren über die wütende Krankheit in mir, beginne ich viel lieber zu reflektieren, was ich doch wunderbares habe. Ich bin dankbar, dass wir es bisher geschafft haben uns als Familie zu behalten. Nicht zu zerbrechen. Uns gegenseitig zu stärken und einzutreten.

Mit diesen Gedanken schicke ich für diesem Moment mein Selbstmitleid in den Keller. Auch mit der Gewissheit dass es sich wieder hinauf schleichen wird und ich mir alle die schönen Gedanken an meine Helden wieder aufleben kann ;)







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