Donnerstag, 21. September 2017

Kranke Kinder und voller Kalender

Montag morgen und der Kalender für die gesamte Woche ist voll.

Der Tag beginnt mit Hektik, zwei Kinder die pünktlich zum Bus oder auf den Fußweg müssen. Der Ehemann, der los muss und du allen hilfst das auch zu schaffen. Dann der Blick in den Kalender und den vergessenen Termin entdecken. Dieser Moment ist nur einer im Alltag vieler Familien.

Doch dann kommt der Dienstag und es kommt noch besser. Alle sind auf ihren Wegen, dann klingelt das Telefon und dein Großer sagt: „ Mama ich bin gerade am Bahnhof angekommen und mir ist schlecht!"
Alle Alarmglocken und Lichter schrillen auf. Der erste klare Gedanke: "Alles nur kein Magen-Darm-Virus, bitte!!!" Mein Sohn fährt mit dem nächsten Bus wieder nach Hause. Ich melde der Schule, dass er nicht kommt und merke dass ich im gleichen Augenblick "Pseudo-Anzeichen" bekomme. Denn eins hat sich bei mir nicht weiter entwickelt, mein Ekel vor Erbrochenem.

Danach alles vorbereitet, den wichtigen Termin den ich in einer Stunde habe auch wahrzunehmen. Der Zwieback liegt mit einem Teller im Wohnzimmer,eine Tasse Tee ist am durchziehen und für den Fall der Fälle steht ein kleiner, aber sehr wichtiger Eimer griff bereit.
Mein großer kommt zu Hause an und eine Bestandsaufnahme setzt ein. Danach beichte ich ihm, dass ich ihn gleich alleine lassen muss (Natürlich nur wenn er klar kommt.) und eine knappe Einweisung folgt.

Mit schlechtem gewissen Fahre ich los und habe das Handy immer griffbereit. Mein Termin verläuft wie geplant. Dennoch bleiben die Gedanken zu Hause.

Am Ende war alles okay und mein Großer kam gut klar. Doch wie macht ihr dass? Sagt ihr alles sofort ab? Habt ihr Tricks die ihr Anwendet und das zu erleichtern?




Samstag, 16. September 2017

Über die Schultern schauen

In meinem letzten Post habe ich von der Wickeltasche für Leopold erzählt, dieses Mal lassen ich euch ein wenig über meine Schultern schauen wie sie entstanden ist.

 
An erster Stelle steht die Qual der Wahl ... Welcher Stoff sollte es sein?
Hier war der Wunsch: Aussen Blau mit Sternen, Innen Streifen. Nach ein paar Vorschläge wurde sich für folgende Baumwollstoffe entschieden.





In diesem Fall habe ich mir Klebezettel zur Orientierung in den Schnittplan geklebt. Das ist eine praktische Hilfe wenn sich die Stoffwahl hinzieht oder ihr noch nicht so geübt seid.





Bevor ich auch nur ansatzweise an das Zuschneiden denke bereite ich meinen Stoff vor. Ich vernähe alle Kanten mit einem Zick-Zack Stich vor dem ersten Waschen um das Ausfransen zu vermindern. Dann wasche ich den Stoff vor. Nach dem er getrocknet ist wird dieser gut gebügelt. Das sind sehr wichtige Schritte die das verziehen der Stoffe verhindert, meine Waschmaschine schützen vor den Fransen und ich erkenne immer welche Stoffe schon vorbereitet sind.

Alles zugeschnitten und das Vlies aufgebügelt, habe ich wieder alles mit Zettelchen versehen, da ich eine zusätzliche Ablage mehr wie im Original Schnittmuster vorgesehen nähen soll.





Als nächstes habe ich hier den Ausschnitt für die Feuchttücher zusammen genäht, damit nichts verrutscht später und der Eingriff stabiler ist die kannte abgesteppt. Danach kommt das Schrägband an die später sichtbare Seite.




Das Schrägband kannst du am einfachsten annähen, wenn die es mit der schönen Seite auf deine Innenseite legst, dort dann in der Falte entlang annähst. Dann umklappen und auf der Außenseite knappkantig absteppen.















Alle Einzelteile des Schnittes vorbereitet und vernäht , kommt noch ein mal die Kontrolle ob auch alles so hinkommt wie gedacht. Die einzelnen Punkte möchte ich nicht alle aufzeigen, denn der Schnitt ist käuflich zu erwerben ;-) und somit geschützt.










Der vorletzte Schritt war bei mir der Name. Diesen habe ich mit Hilfe von einem Schreibprogramm ausgedruckt, übertragen und aufgenäht. Mit der normalen Nähmaschine einen kurzen geraden Stich und viel Ruhe. Denn eine Stickmaschine fehlt mir noch
 
Wenn alle Teile vernäht und die Wendeöffnung mit einem Matratzenstich per Hand geschlossen sind, sieht das Ganze dann so oder ähnlich aus.











Ich hoffe ihr konntet auch ohne zu viele Details etwas aus meinem Arbeitsvorgängen ziehen. Viel Spaß an alle die sich ans nähen Wagen und traut euch ruhig was zu :-D


Freitag, 15. September 2017

Ein Leopold

NACHTRAG AUS MAI 2016

In den letzten Tagen bricht in unserem Bekanntenkreis der Wunsch auf genähte Einzelstücke aus und so kommt es dazu das ich für einen Leopold zur Geburt eine Wickeltasche nähen durfte.

Die Wunschangaben waren Stoff in Blau mit Sternen und so wie das Schnittmuster Lily von Sitz-wackelt-und-hat-Luft ... nur mit einem erweiterten Fach. Soweit ja kein Problem.
Per What**pp wurden die Stofffragen geklärt und die richtige Schreibweise des Namen besprochen. Zwei, drei Tage später (nebenbei noch arbeiten) war das Gut Stück dann schon fertig und wurde freudig in Empfang genommen...

Ich würde sagen nun kann Leopold kommen... alles Gute für die Entbindung :)






Eine kleine Einsicht in den Nähprozess gibt es in einem nächsten Post ;)


Heldenpost

In den letzten 3 Wochen ist mein Rheuma mit einer ziemlich deutlichen Ansage sehr aktiv.

Mit dem heutigen Post wollte ich mir so richtig den Frust und mein Selbstmitleid von der Seele schreiben. Doch als ich mein PC einschaltete und angefangen habe darüber Nachzudenke, wie ich wohl beginne, merkte ich ganz schnell wie meine heutigen Stimmung umschwenkt.

Ja mir tut alles Weh. Meine Schmerzscala liegt bei 8. Ich kann mich nur schwer Bewegen und muss immer wieder Pausen einlegen. Beim Baden gestern Abend brauchte ich zum ersten Mal Hilfe beim waschen. Aus der Wanne wäre ich alleine nie wieder heraus gekommen. Anziehen der Socken, in das Hosenbein steigen und das Haare kämmen unerreichbar für mich.


Doch ich bin Mutter und Mütter sind nun Mal nicht krank. Sie kämpfen. Sie stecken ein. Boxen zurück. Denn alles was uns wichtig ist ...sind unsere Kinder.


Also schreibe ich heute einfach Mal wer in meinem Leben meine Helden sind.

Mein Großer ist ein toller junger Halberwachsener. Er sieht Dinge die niemandem auffallen. Er ist fast 14 Jahre und beeindruckt mich oft. Seine lange Unsicherheit beginnt sich zu entwickeln und er wird zu einer Persönlichkeit. Ich freue mich schon auf den Mann der er einmal sein wird.
Ein kleiner Chaot, der wissen wird was er möchte und aus seinen Erfahrungen und seinem Herzen handelt. Das ist eine, wie ich finde zu selten eingesetzte Fähigkeit, auf die wir alle mehr bauen sollten.

Mein Schnurpsel ist immer gut gelaunt und ein Sonnenschein. Er sieht alles positiv. Packt immer an. Saugt jede Information in sich auf. Für seine Freunde und Familie würde er alles stehen und liegen lassen. Sein Plan im Leben steht schon für ihn fest. Seine Lebensfreude ist einfach ansteckend. Ich bin mir Sicher, dass er später fest im Leben steht. Ein wichtiger Mensch in vielen Verbindungen für andere sein wird.

Mein Mann ist nun schon viele Jahre an meiner Seite. Ich könnte mir nicht vorstellen mich auf jemand anderen so verlassen zu können, wie auf ihn. Er nimmt mit mir jeden Tag wie er kommt. Mimt mir den Clown nur um etwas lächeln in mein Gesicht zu zaubern. Gibt mir nicht das Gefühl meine Würde zu verlieren. Er erträgt meine Launen und Einfälle ohne sie zu bewerten. Was nicht heißt, dass er mir nicht ab und zu auch sagen muss, dass ich auf dem Holzweg bin. Dennoch habe ich nicht den Eindruck danach mein "Gesicht" verloren zu haben. Oder ich meine Zunge zügeln müsste.

Auch wenn sich vieles vielleicht sehr Klischeehaft liest, bin ich immer der Meinung, dass wir zu wenig dankbar sind. Daher nur daran denken was wir im Leben gerade nicht haben. Was andere haben. Was wir verpassen. Doch statt mich nun zu beschweren über die wütende Krankheit in mir, beginne ich viel lieber zu reflektieren, was ich doch wunderbares habe. Ich bin dankbar, dass wir es bisher geschafft haben uns als Familie zu behalten. Nicht zu zerbrechen. Uns gegenseitig zu stärken und einzutreten.

Mit diesen Gedanken schicke ich für diesem Moment mein Selbstmitleid in den Keller. Auch mit der Gewissheit dass es sich wieder hinauf schleichen wird und ich mir alle die schönen Gedanken an meine Helden wieder aufleben kann ;)